Schröpfen

Uralte Umstimmungstherapie

Die Erzeugung eines Vakuums durch Aufsetzen eines erhitzten Gefäßes auf der Haut wird von beinahe jeder alten Medizinkultur beschrieben, vom mesopotamischen Raum über das alte Persien bis zum asiatischen Kulturraum. Das Verfahren wurde ebenfalls von ägyptischen und griechischen Ärzten im Altertum eingesetzt und war als Methode so verwurzelt, dass das Schröpfglas als Symbol für die ärztliche Kunst galt. Ziel war und ist es, stockende Prozesse wieder in den Fluss zu bringen und Krankmachendes aus dem Körper durch Unterdruck zu entfernen. Dieses Bild ist auch in indigenen und schamanischen Kulturen bis heute etabliert, dort werden nach wie vor negative Energien „ausgesaugt“. Heute weiß man, dass im Unterhautgewebe beim Schröpfen eine Vielzahl von Vorgängen und Reizen angestoßen werden, und dass über die Auswahl der Schröpfzonen eine reflektorische Beeinflussung innerer Organe möglich ist. So kann mit einem Schröpfglas am Rücken z. B. die Leber, das Herz oder der Magen behandelt werden. Auch hormonelle Störungen oder Depressionen können über die entsprechende Zone positiv beeinflusst werden. Weitere typische Anwendungsgebiete sind Gallenleiden, Kopfschmerz, Verspannungen, Bronchitis (auch chronisch), Krampfadern, Hypertonie, hormonellen Beschwerden (auch klimakterischen), Müdigkeit und Arthrose.

Trocken oder blutig

In der Schröpftherapie wird zwischen dem trockenen Schröpfen und dem blutigen Schröpfen unterschieden. Das trockene Schröpfen kommt immer dann zur Anwendung, wenn eine Energieunterversorgung vorliegt. Der Schröpfkopf wird auf die ausgewählte Stelle gesetzt und verbleibt dort 10-20 Minuten. Durch den entstehenden Unterdruck wird die Oberhaut von darunter gelegenen Schichten und Strukturen abgehoben und regt so die Durchblutung des Gewebes an und aktiviert den Lymphstrom. Häufig bilden sich an den behandelten Stellen Blutergüsse, die therapeutisch durchaus von Nutzen sind: bim Abbau der Blutergüsse über die nachfolgenden Tage werden die Zonen nämlich weiterhin gut durchblutet und das Gewebe umgestimmt.

Beim blutigen Schröpfen hingegen wird eine Energiefülle behandelt, meist durch Rötung, Schwellung und Druck spürbar. Bevor der Schröpfkopf aufgesetzt wird, wird die Haut desinfiziert und mit einem Skalpell oder einer Blutlanzette angeritzt. Durch den Unterdruck wird Blut aus der behandelten Zone angesaugt und der Stau im Gewebe beseitigt. Auch hier wird das Gewebe umgestimmt. Beide Formen entlasten die jeweilige Zone, wodurch Regeneration in dem behandelten Bereich sowie in dem zur Zone gehörenden Körperarealen/Organen stattfinden kann. Da es sich beim blutigen Schröpfen um ein invasives Verfahren handelt, wird dies selbstverständlich nur nach entsprechende Aufklärung und ausdrücklicher Zustimmung des Patienten durchgeführt. In den meisten Fällen wird ohnehin trocken geschröpft.

Glas oder Plastik, manuell oder elektrisch?

In der therapeutischen Praxis werden verschiedene Schröpfsysteme eingesetzt. Neben dem traditionellen Schröpfen mit durch Feuer erhitzten Gläsern gibt es noch Plastikschröpfköpfe, die mit einer Vakuumpumpe aufgesetzt werden oder über Kabel und Schläuche mit einem elektrischen Gerät verbunden sind und ein pulsierendes Vakuum aller aufgesetzten Schröpfköpfe ermöglichen. Für die Anwendung des blutigen Schröpfens kommen nur Plastikschröpfköpfe im Einmalgebrauch, oder Glasschröpfköpfe mit anschließender Sterilisierung in Frage.

Schröpfen in meiner Praxis

Ich setze in meiner Praxis beim trockenen Schröpfen das traditionelle Feuerschröpfen mit speziellen therapeutischen Gläsern ein. Diese sind mundgeblasen, extrem leicht und hoch hitzestabil. Ein mögliches Platzen des Glases bei der Anwendung wird so ausgeschlossen. Ich vermeide die Variante des Vakuumschröpfens wann immer möglich, da der Körper nur beim Feuerschröpfen die Möglichkeit hat, selbst mitzuarbeiten und zu bestimmen, wieviel Unterdruck entsteht. Bei der Arbeit mit der Vakuumpumpe bestimmt der Therapeut das Ausmaß des Vakuums, und nicht selten wird nach der „viel hilft viel“-Devise gearbeitet, die ich nicht für zielführend halte. Beim blutigen Schröpfen greife ich aus hygienischen Gründen auf Einmalschröpfköpfe aus Plastik zurück, die nach der Behandlung entsorgt werden. Hier ist der individuell einstellbare Unterdruck für den Blutfluss aber hilfreich. Während der Behandlung sitzt oder liegt der Patient entspannt, ein kurzes Nachruhen nach der Behandlung ist sinnvoll und in meiner Praxis immer möglich, denn die angestoßenen Prozesse können den Körper durchaus anstrengend, bevor erfahrungsgemäß die Erleichterung stattfindet.

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Ihre Christine Goerlich

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